Juli 2022: Studie zu Hans Ritter von Lex von Irina Stange erschienen

Oktober 2022

Weitere Publikation zur Nachkriegsgeschichte der beiden deutschen Innenministerien liegt vor

Die Publikationsreihe zur Geschichte der beiden deutschen Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach 1945 (hg. von Prof. Dr. Frank Bösch und Prof. Dr. Andreas Wirsching) wird mit dem sechsten Band zum ersten Staatssekretär des Bundesinnenministeriums Hans Ritter von Lex fortgesetzt. Dr. Irina Stange hat seinen Werdegang und seine Einbettung in das konservative Beamtentum der frühen Bundesrepublik erforscht und im Rahmen einer Biographie im Juli 2022 im Wallstein Verlag publiziert.

Unpolitischer Staatsbeamter oder politischer Akteur hinter den Kulissen? Eine biographische Studie zum ersten Staatssekretär des Bundesinnenministeriums

Cover der Studie zu Hans Ritter von Lex von Dr. Irina Stange
Cover der Studie zu Hans Ritter von Lex von Dr. Irina Stange

Als erster Staatssekretär des Bundesinnenministeriums blieb Hans Ritter von Lex (1893-1970) stets ein Mann der zweiten Reihe. Dennoch gestaltete er wie kaum ein anderer den Aufbau eines der wichtigsten Ministerien der Bundesrepublik mit. In zahllosen Sachbereichen insbesondere der Personal- und Sicherheitspolitik gab Ritter von Lex Richtlinien vor und setzte wichtige Akzente.

Wer war der Mann, der bis heute als einer der zentralen politischen Strippenzieher hinter den Kulissen der frühen Bundesrepublik gilt? Welche Erfahrungen und Prägungen beeinflussten sein Handeln? Irina Stange erforscht seinen Werdegang vom späten Kaiserreich bis in die 1960er Jahre. Sie geht dem Entlastungskonstrukt des unpolitischen Beamten auf den Grund und setzt sich mit der Staatswohlorientierung eines Vertreters der konservativen Beamtenschaft auseinander. Zugleich wirft sie neue Schlaglichter auf die Geschichte der Bayerischen Volkspartei, für die Ritter von Lex im Reichstag saß und deren Wehrverband er leitete. Darüber hinaus untersucht Stange sein Wirken in der nationalsozialistischen Reichsverwaltung und beleuchtet die Bedeutung antikommunistischer Feindbilder für innenpolitische Konzepte und Sacharbeiten.

Irina Stange wurde mit der Studie zu Hans Ritter von Lex an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert.